NIO EP9

Der NIO EP9 ist ein chinesischer zweisitziger Elektrosportwagen, der von NIO mit Unterstützung der Formel-E-Rennabteilung hergestellt wird. Der Name EP9 steht für Electric Performance 9.

EP9 wurde in nur 18 Monaten entwickelt und im November 2016 in der Saatchi Gallery in London der Öffentlichkeit präsentiert. Die Produktion begann im Jahr 2017. Der Hauptdesigner für EP9 war David Hilton, der auch Senior Design Director von NIO war.

Der Supersportwagen war nicht für den Straßengebrauch gedacht und stellte mehrere Rekorde auf der Rennstrecke auf.

Jedes EP9-Rad erhielt einen eigenen Motor und ein eigenes Getriebe mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:4,283. Jeder Motor hatte eine Leistung von 250 kW (335,25 PS), was dem Wagen eine Gesamtleistung von 1 MW (1.360 PS) verlieh. Der EP9 konnte entweder im Allradantriebsmodus oder durch direkte Auswahl der Antriebsräder gefahren werden, was durch ein fortschrittliches Torque-Vectoring-System unterstützt wurde, das die Leistungsabgabe an jedes Rad anpassen konnte.

Der EP9 beschleunigte in 2,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, in 7,1 Sekunden auf 200 km/h und in 15,9 Sekunden auf 300 km/h. Das Auto konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h erreichen, die Geschwindigkeit war jedoch auf 313 km/h eingestellt.

Die Energie wurde in zwei Lithium-Ionen-Batterien mit je 45 kWh gespeichert, deren Aufladung etwa 45 Minuten dauerte. Sie wurden an den Seiten des Autos angebracht. Sie konnten in 8 Minuten entfernt und installiert werden. Die Batterien waren flüssigkeitsgekühlt und wurden mit 777 V Gleichstrom betrieben. Eine volle Batterieladung reichte für 427 km.

Der EP9 war mit einer aktiven Radaufhängung mit einem Fahrhöhenregler ausgestattet, der 200 Berechnungen pro Sekunde durchführte. Zur Auswahl standen Reifen: Slickreifen der Dimension 320/705 R19 oder Straßenreifen der Dimension 295/35 R21.

Das Bremssystem wurde von NextEV entwickelt und bestand aus 6-Kolben-Bremssätteln und Keramikbremsscheiben mit den Maßen 408×40 mm an der Vorderachse und 408×36 mm an der Hinterachse.

Die Karosserie des Supersportwagens wurde „um“ ein Kohlefaser-Monocoque herum gebaut, das nur 165 Kilo wog und eine Torsionssteifigkeit von bis zu 30.000 Nm/Grad aufwies. Alle Kohlefaserkomponenten wogen 364 kg, die Batterie wog 635 kg und das Leergewicht des gesamten Supersportwagens betrug 1735 kg.

Das Fahrgestelldesign des Wagens entsprach den FIA-Le-Mans-Prototyp-Vorschriften.

Anstelle der üblichen Türen wurden „Halbtüren“ eingebaut, die nach oben öffnen. Der Heckflügel konnte in drei Positionen verstellt werden: Parkposition, geringer Abtrieb und hoher Abtrieb. Bei 240 km/h betrug der Abtrieb 24,47 Kilonewton, 200 Prozent mehr als bei einem Formel-1-Rennwagen.

Wie Karosserie und Fahrgestell bestand auch der Innenraum aus Kohlefaser. Jeder Schalensitz ist aus Kohlefaser gefertigt und mit Leder bezogen.

In der Kabine befanden sich vier Monitore: einer im Sichtfeld von Fahrer und Beifahrer, einer in der Konsole zwischen den beiden Sitzen und einer am Lenkrad. Die Monitore vor Fahrer und Beifahrer zeigten Leistungsdaten an, funktionierten jedoch unterschiedlich. Auf der Beifahrerseite wurden nur vier Werte angezeigt: Geschwindigkeit, Rundenzeit, Querbeschleunigung in G und die Herzfrequenz des Fahrers. Ein Monitor in der Mittelkonsole zeigte Leistungsdaten und Rundenzeiten sowie eine Streckenkarte mit der aktuellen Position des Fahrzeugs. Der Lenkradmonitor war eine vereinfachte Version des Lenkrads, das in der NextEV Formel E verwendet wurde.

NextEV wollte insgesamt 16 Einheiten zusammenbauen. Sechs davon waren für ihre eigenen Investoren reserviert, weitere zehn wurden auf Bestellung gefertigt. Der Preis wurde nicht bekannt gegeben, aber die Macher gaben an, dass der Bau eines Supersportwagens 1,2 Millionen US-Dollar gekostet habe.

Quellen