Chevrolet Corvette Indy Concept

Das Chevrolet Corvette Indy Concept wurde 1986 auf der North American International Auto Show als festes silbernes Modell vorgestellt, das der Designer Jack Schwartz in sechs Wochen nach einem Tonmodell gebaut hatte. Dann gab es zwei funktionale Prototypen (weiß und rot), die die Technologien der Zukunft testen sollten.

Ursprünglich sollte die Chevrolet Corvette Indy von einem 2,65-Liter-Ilmor-Biturbomotor angetrieben werden, der für die Indy-500-Autos entwickelt wurde. Doch 1986 entwickelten GM-Ingenieure zusammen mit der britischen Firma Lotus (im Besitz von GM) einen 5,7-Liter-Aluminium-V8-LT5-Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und vier Ventilen pro Zylinder und einer Leistung von 380 PS, der anschließend in Produktion ging auf einer modifizierten Chevrolet Corvette ZR-1. Bei der Corvette Indy war es quer vor der Hinterachse montiert, parallel zum 3-Gang-Automatikgetriebe des Oldsmobile Toronado.

Eine der ersten Konstruktionen des Antiblockiersystems kam hier ebenfalls zum Einsatz, ebenso wie das Traktionskontrollsystem an den Rädern, das fünf Jahre später in einem Serienauto des Cadillac Allante aus dem Jahr 1991 erstmals zum Einsatz kam. Darüber hinaus war die Corvette Indy mit der sogenannten aktiven Federung ausgestattet, die auf die üblichen Federn, Stoßdämpfer und Stabilisatoren verzichtete.

Die stromlinienförmige, extrem niedrige Karosserie, die auf einem Wirbelsäulenrahmen mit einem Carbon-Drehmomentrohr montiert ist, wurde aus Kohlefaser und Nomex-Verbundwerkstoff hergestellt. Die vollständig verglaste Kabine hatte von oben betrachtet die Form eines Eies, während die Windschutzscheibe durch eine dünne Brücke mit dem Heck verbunden war und der Zugang zur Kabine durch Scherentüren mit abnehmbaren Seitenfenstern gewährleistet war. Ein langes Heck mit integriertem Spoiler verdeckte den Motorraum, der durch große Lufteinlässe in den hinteren Kotflügeln gekühlt wurde.

Die Corvette Indy war bis ins kleinste Detail vollgestopft mit allerlei Elektronik. Anstelle eines Innenrückspiegels über dem Armaturenbrett befand sich ein Bildschirm, auf den von einer „rückblickenden“ Videokamera ein Bild der Verkehrssituation hinter dem Auto übertragen wurde. In den Paneelen beider Türen waren kleine Bildschirme mit Kathodenstrahlröhren eingebaut. Sie zeigten Meldungen zu Geschwindigkeit, Motor und anderen Fahrzeugsystemen sowie vom Etak-Navigationssystem übermittelte Daten an.

Die Herstellungskosten jedes Prototyps betrugen etwa 500.000 US-Dollar.

Quellen